prof. dr. phil. ing. dipl. pppoppi | |||||||||
Jule -Die Doppelhaushälfte "Wenn man über die bloße Benutzung der Worte hinaus kommt, fangen die Gespräche dieser Welt ein Spiel zu werden. poppi"
|
| ||||||||
Heuers Pit Stop Part 1
Heuers Pit Stop Part 2
| 2.Teil
|
Was kann man "wirklich" wissen? Weiss man "Wer" man wirklich ist? Ist das was ich sehe, "wirklich" echt?
2024-01-04
Die Schatten der Vergangenheit: Wie Nazi-Richter das Nachkriegsdeutschland prägten
Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches stand Deutschland vor der monumentalen Aufgabe, eine zerstörte Nation wieder aufzubauen und sich gleichzeitig mit den Schrecken seiner jüngsten Vergangenheit auseinanderzusetzen. Ein besonders dunkles Kapitel dieser Geschichte betrifft die Rolle der Justiz, insbesondere die Besetzung von Richterposten mit ehemaligen Nazi-Richtern. Trotz der Bemühungen um Entnazifizierung und Neuanfang blieben viele der juristischen Akteure, die während des NS-Regimes tätig waren, in ihren Positionen oder kehrten bald dorthin zurück. Dieser Artikel beleuchtet die kritischen Stimmen und die langfristigen Auswirkungen dieser Entscheidungen.
1. Kontinuität statt Konsequenz: Die Rosenburg-Projektion
Ein Artikel von Deutschlandfunk, “Braune Juristen für den Rechtsstaat” (Quelle), hebt hervor, dass viele NS-Juristen ihre beruflichen Karrieren im Nachkriegsdeutschland problemlos fortführen konnten. Die Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger initiierte eine wissenschaftliche Kommission, um die Vergangenheit des Justizministeriums, insbesondere in den 50er, 60er und beginnenden 70er Jahren, zu untersuchen. Das Projekt, bekannt als “Rosenburg”, benannt nach dem Sitz des Justizministeriums in Bonn, zielte darauf ab, die personellen Kontinuitäten und deren Auswirkungen auf das materielle Recht zu beleuchten.
2. Freispruch für die Täter: Die Karlsruher Entscheidung
Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung kritisiert in seinem Artikel “Wie die Justiz in der Nachkriegszeit NS-Richter freisprach” (Quelle), dass das oberste Strafgericht der Bundesrepublik Deutschland elf Jahre nach dem Kriegsende den NS-Richter Otto Thorbeck freisprach, der für die Hinrichtung von Widerstandskämpfern verantwortlich war. Dieses Urteil symbolisiert das Versagen der bundesdeutschen Justiz, die Schreibtischtäter des NS-Regimes strafrechtlich zu verfolgen, und diskreditierte den Widerstand gegen Hitler.
3. Die Nürnberger Juristenprozesse: Ein unvollständiger Abschluss
Deutschlandfunk berichtet in “Als Richter vor Gericht standen” (Quelle), dass im Februar 1947, 16 führende NS-Juristen selbst vor Gericht standen. Obwohl einige zu lebenslanger Haft verurteilt wurden, waren spätestens 1956 alle Verurteilten begnadigt und bezogen stattliche Pensionen. Dies zeigt, dass die juristische Aufarbeitung der NS-Zeit unvollständig und von einer gewissen Milde geprägt war.
4. Von der Entnazifizierung zur Renazifizierung
Klaus-Detlev Godau-Schüttke argumentiert in seinem Artikel auf forhistiur.net “Von der Entnazifizierung zur Renazifizierung der Justiz in Westdeutschland” (Quelle), dass die Entnazifizierung der westdeutschen Justiz als gescheitert angesehen werden muss und eine Renazifizierung zur Folge hatte. Er beschreibt, wie die Institutionen und Normen der Entnazifizierung letztlich zu personellen und inhaltlichen Kontinuitäten führten, die die Renazifizierung der westdeutschen Justiz exemplarisch veranschaulichen.
Fazit: Ein ungelöstes Dilemma
Die Besetzung von Richterposten mit ehemaligen Nazi-Richtern nach dem Zweiten Weltkrieg bleibt ein kontroverses Thema, das die deutsche Gesellschaft bis heute beschäftigt. Die Artikel zeigen, dass trotz der Bemühungen um eine Entnazifizierung, die juristische Elite des Dritten Reiches in vielen Fällen ihre Karrieren nahtlos fortsetzen konnte. Dies wirft Fragen nach Gerechtigkeit, Verantwortung und dem Umgang mit der Vergangenheit auf. Es ist eine Mahnung, dass die Aufarbeitung der Geschichte ein fortwährender Prozess ist, der kritische Reflexion und Engagement erfordert.
Dieser Artikel soll dazu beitragen, das Bewusstsein für die Komplexität und die langfristigen Auswirkungen der Nachkriegsjustiz in Deutschland zu schärfen.
#provoware #provo-geschichte #Nazirichter
PPPOPPI - 20:55:55 @ RECHT, GESCHCHTE | Kommentar hinzufügen
Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | |
7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 |
14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 |
21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 |
28 | 29 | 30 |
Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 3 | 4 | |||
5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 |
12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 |
19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 |
26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 |
| |
Seite befindet sich im Aufbau!
WAS DARF SATIRE?
Satire – eine Form der Kunst, die oft polarisiert und Diskussionen auslöst. In einem Artikel, der am 27. Januar 1919 im Berliner Tageblatt erschien, setzte sich der deutsche Schriftsteller Kurt Tucholsky mit der Frage auseinander: Was darf Satire? Die Macht der politischen Witze. Tucholsky eröffnet seinen Artikel mit einer kraftvollen Aussage: Wenn jemand politische Witze macht, versammelt sich halb Deutschland auf dem Sofa und fühlt sich angegriffen. Dies verdeutlicht die starke Wirkung von Satire auf die Gesellschaft. Satire, so scheint es, ist eine negative Kraft, die die Menschen aufschreckt und provoziert.
Doch Tucholsky unterstreicht, dass Satire nicht immer negativ sein muss. Wahre Satire lacht, pfeift und trommelt, um das Träge und Stockende in der Gesellschaft zu bekämpfen. Satire und die Darstellung. Ein wichtiger Punkt, den Tucholsky anspricht, ist die Trennung zwischen dargestelltem Inhalt und der Kunst des Darstellens. Er veranschaulicht dies am Beispiel der Trunksucht. Wenn er die Auswirkungen der Trunksucht zeigen möchte, kann er nicht einfach Bibelsprüche verwenden. Stattdessen nutzt er die kraftvolle Darstellung eines hoffnungslos betrunkenen Mannes, um die Realität schonungslos aufzuzeigen. Die Macht der Übertreibung.
Tucholsky erklärt, dass Satire übertreiben muss, um effektiv zu sein. Sie bläst die Wahrheit auf, um sie deutlicher zu machen. Satire ist per Definition ungerecht, und dennoch ist es ihre Aufgabe, die Wahrheit zu enthüllen. Sie leidet, wie es in der Bibel heißt, mit den Gerechten und den Ungerechten gleichermaßen.
In Kurt Tucholskys Artikel von 1919 finden wir eine tiefgreifende Analyse darüber, was Satire darf und sollte. Satire ist eine mächtige Form der Kunst, die die Wahrheit aufdeckt, die Gesellschaft aufweckt und zum Nachdenken anregt.
Tucholsky betont die Notwendigkeit, mutig und schonungslos zu sein, um effektive Satire zu schaffen. Wenn Du verstehst was damit gemeint ist, bist Du hier genau richtig! Viel Spass und Erkenntnisse.
###################
* *** * **
Freiheit ist mehr als man darf!
Die an dieser Stelle vorgesehenen Inhalte können aufgrund Ihrer aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt werden.
Diese Webseite bietet möglicherweise Inhalte oder Funktionalitäten an, die von Drittanbietern eigenverantwortlich zur Verfügung gestellt werden. Diese Drittanbieter können eigene Cookies setzen, z.B. um die Nutzeraktivität zu verfolgen oder ihre Angebote zu personalisieren und zu optimieren.
Diese Webseite verwendet Cookies, um Besuchern ein optimales Nutzererlebnis zu bieten. Bestimmte Inhalte von Drittanbietern werden nur angezeigt, wenn die entsprechende Option aktiviert ist. Die Datenverarbeitung kann dann auch in einem Drittland erfolgen. Weitere Informationen hierzu in der Datenschutzerklärung.
Kommentar hinzufügen
Die Felder Name und Kommentar sind Pflichtfelder.